Aufstiegsreform 2025: Regionalliga Nordost kämpft für direkte Aufstiegsplätze

Nordostdeutscher Fußballverband Die Diskussion um die Aufstiegsregelung in die dritte Liga ist erneut entbrannt. Besonders die Vereine der Regionalliga Nordost fühlen sich benachteiligt und fordern eine gerechtere Lösung. Eine breite Mehrheit der Vereine setzt sich für eine grundlegende Reform ein, die allen Regionalliga-Meistern den direkten Aufstieg ermöglichen soll. Die Kritik an der bestehenden Regelung wächst, und es wird verstärkt Druck auf die Verbände ausgeübt, eine faire Aufstiegsregelung zu schaffen.

Die aktuelle Aufstiegsregelung und ihre Probleme

Derzeit gibt es fünf Regionalligen in Deutschland: Nord, Nordost, West, Südwest und Bayern. Allerdings steigen nicht alle Meister direkt in die dritte Liga auf. Stattdessen haben die Meister der Regionalliga West und der Regionalliga Südwest einen garantierten direkten Aufstiegsplatz. Die Meister der drei anderen Staffeln (Nord, Nordost und Bayern) wechseln sich im direkten Aufstiegsrecht ab, während die beiden übrigen Meister in Relegationsspielen um den verbleibenden Platz kämpfen.

„Es kann nicht sein, dass Vereine aus dem Westen und Südwesten ein sicheres Aufstiegsrecht haben, während sich die restlichen drei Ligen den Aufstieg teilen müssen. Das führt zu erheblichen Wettbewerbsnachteilen.“

André Beuchold, Geschäftsführer des FSV Zwickau

Diese Regelung wird besonders von den Vereinen im Nordosten kritisiert. Sie argumentieren, dass sie durch das Rotationsprinzip und die Relegation benachteiligt werden, während andere Regionalliga-Staffeln feste Aufstiegsplätze haben. Das bedeutet, dass selbst ein souveräner Meister der Regionalliga Nordost in manchen Jahren nicht direkt aufsteigen kann, sondern in einer nervenaufreibenden Relegation antreten muss, die nicht nur sportliche, sondern auch wirtschaftliche Unsicherheiten mit sich bringt.

Steigerwaldstadion Erfurt
Auch in Erfurt wünschen sich die Verantwortlichen mehr Chancen auf den Profifußball.

Die Forderung nach einer fairen Lösung

17 der 18 Vereine der Regionalliga Nordost (mit Ausnahme vom FC Viktoria 1889 Berlin) haben sich zu einer Initiative zusammengeschlossen und fordern eine grundlegende Reform. Ihr Ziel ist eine viergleisige Regionalliga mit vier direkten Aufstiegsplätzen. Dies würde bedeuten, dass jede Regionalliga-Staffel einen sicheren Aufsteiger stellt und die Relegation damit abgeschafft wird. Eine solche Struktur würde die Wettbewerbsverzerrung beseitigen und allen Meistern gleiche Chancen auf den Aufstieg ermöglichen.

„Der Fußball-Osten steht auf, um endlich gegen die bestehende Benachteiligung zu kämpfen. Jahr für Jahr zeigen die Zuschauerzahlen und TV-Quoten, dass das Interesse an diesen Traditionsvereinen enorm ist. Trotzdem bleibt der direkte Aufstieg oft verwehrt.“

Tommy Haeder, Geschäftsstellenleiter des Chemnitzer FC

Die Herausforderungen der Relegation

Die Relegation wird als besonders problematisch angesehen. Zum einen birgt sie sportliche Risiken, da ein einzelnes Duell über den Aufstieg entscheidet. Zum anderen stellt sie Vereine auch finanziell vor Herausforderungen:

  • Kaderplanung: Teams, die spät aufsteigen, haben weniger Zeit, ihren Kader für die dritte Liga zu verstärken.
  • Unkalkulierbare Zukunft: Die Ungewissheit über den Ligastatus erschwert die Sponsorengewinnung.
  • Hohe Belastung: Nach einer langen Saison können wenige Spiele über eine gesamte Spielzeit entscheiden.

All diese Faktoren sprechen für eine Reform, die eine faire und vorhersehbare Aufstiegsregelung gewährleistet.

Alternative Lösungsansätze

Neben der Forderung nach einer viergleisigen Regionalliga gibt es weitere Vorschläge zur Reform der Aufstiegsregelung. Eine vielfach diskutierte Alternative wäre die Aufstockung der dritten Liga von 20 auf 22 Mannschaften. Dadurch könnten alle fünf Regionalliga-Meister direkt aufsteigen, ohne die Zahl der Abstiegsplätze zu stark zu erhöhen. Diese Idee wird vor allem vom Nordostdeutschen Fußballverband (NOFV) unterstützt, ist jedoch bisher am Widerstand der DFB-Gremien gescheitert.

Ein weiteres Modell wäre eine bessere Verteilung der festen Aufstiegsplätze unter den Regionalligen, etwa durch eine jährliche Rotation, um langfristig mehr Gerechtigkeit zu schaffen. Doch auch diese Variante würde nicht alle bestehenden Probleme lösen.

Ausblick: Wie geht es weiter?

Die Initiative der 17 Regionalligisten aus dem Nordosten zielt darauf ab, den Druck auf die Verbände zu erhöhen. Am 12. Februar 2025 soll eine Podiumsdiskussion stattfinden, in der die Forderungen öffentlichkeitswirksam präsentiert werden. Ziel ist es, eine breite Unterstützung zu gewinnen und den Dialog mit dem DFB und den anderen Regionalligen voranzutreiben.

Die Forderung nach einer Aufstiegsreform ist nicht neu, doch durch die geschlossene Aktion der nordostdeutschen Vereine könnte sie nun neue Dynamik gewinnen. Ob es tatsächlich zu einer Anpassung der bestehenden Regelung kommt, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass die Ungleichbehandlung der Regionalligen weiter ein heiß diskutiertes Thema im deutschen Fußball bleiben wird.

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