Da die zweite Vertretung des SV Werder Bremen noch immer um den Klassenerhalt bangt und es gleichzeitig nicht sicher ist, ob dem SV Meppen in der Relegation der Sprung in die dritte Liga gelingen wird, müssen Fans und Spieler vom VfV Borussia 06 Hildesheim weiterhin zittern. Denn der 15. Tabellenplatz, den der VfV derzeit einnimmt, würde im schlechtesten Fall nicht für den Ligaverbleib in der Regionalliga Nord reichen.
Am vergangenen Wochenende hätte es bei einem direkten Konkurrenten einen Befreiungsschlag im Abstiegskampf geben können. Doch beim Liganeuling 1. FC Germania Egestorf/Langreder gab es eine deutliche 1:5-Klatsche. Dabei gaben die Gastgeber vor 250 Zuschauern im Stadion an der Ammerke von Anpfiff an den Ton an. Es ging direkt Richtung VfV-Tor und nachdem der Schuss von Kevin Schumacher noch geblockt werden konnte (4.), versenkte Torben Engelking in der sechsten Minute das Leder von der Strafraumgrenze im rechten Winkel. Zwar konnten sich danach die Hildesheimer etwas bereifen, doch die Hausherren hatten auch weiterhin die gefährlicheren Möglichkeiten. So zum Beispiel Schumacher nach einem Solo über die linke Seite (9.), Jan Baßler mit einem Schuss von der Mittellinie, den der weit aufgerückte VfV-Torwart Nils Zumbeel nur mit Mühe klären konnte (23.), oder auch Christoph Beismann, der das Spielgerät eigentlich nur irgendwie über die Linie hätte drücken müssen (30.). Der verdiente zweite Treffer gelang dann Hendrik Weydandt. Nach einem Zuspiel von Beismann vollendet der Sturmtank zum 2:0.
Auch nachdem Seitenwechsel spielte sich das Geschehen vor allem vor dem Gehäuse der Gäste ab. Und falls diese in der Pause etwas für eine Ergebniskorrektur geplant haben sollten, so wurde dieses Vorhaben auch gleich im Keim erstickt. Denn erst brachte VfV-Verteidiger Oliver Doege den Ball unglücklich im eigenen Gehäuse unter (52.) und nur eine Minute später erhöhte Weydandt zum 4:0 (53.). Das Spiel war damit natürlich entschieden, denn die Hildesheimer Mannschaft war nicht in der Lage, dem Offensivspiel des Aufsteigers etwas entgegenzusetzen. Der einzige Gästetreffer des Tages gelang nach einer unübersichtlichen Situation im Germania-Strafraum Thomas Sonntag. Eine Minute vor dem Ende stellte jedoch Martin Stieler den alten Vier-Tore-Vorsprung wieder her.
So durften die Gastgeber vom 1. FC Germania Egestorf/Langreder nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Lukas Benen ihren Klassenerhalt ausgiebig feiern, während die VfV-Spieler mit gesenktem Haupt das Spielfeld verließen.
Direkter Vergleich mit dem FC St. Pauli II bringt die Entscheidung
Die Hildesheimer haben aber auch weiterhin alles selbst in der Hand, denn am letzten Spieltag der Regionalliga-Saison 2016/17 steht das Spiel gegen den Tabellenfünfzehnten FC St. Pauli II an. Während den Gästen aus Hamburg dabei ein Punkt reichen würde, muss der VfV vor den heimischen Fans im Friedrich-Ebert-Stadion unbedingt gewinnen.
Dabei sollten die Spieler von VfV-Trainer Jürgen Stoffregen die Niederlage bei Germania Egestorf/Langreder schnell vergessen und sich lieber an das vorhergehende Duell beim TSV Havelse zurückerinnern. Auch dieses war ein sehr einseitiges Spiel, bei dem der VfV Borussia mit einer Punkteteilung zufrieden hätte sein müssen. Doch trotz Unterzahl gelang in der Nachspielzeit mit der zweiten Chance des Spiels der vielumjubelte Siegtreffer. Nach einer Ecke stand der Hildesheimer Kapitän Dominik Franke goldrichtig und köpfte ein. Es waren drei immens wichtige Punkte auf dem Weg zum Klassenerhalt.
Das Abstiegsduell gegen die zweite Vertretung des FC St. Pauli kommt am nächsten Sonntag, 20. Mai, zur Austragung. Der Anpfiff wird um 13 Uhr erfolgen.