Verdacht auf Wettbetrug in der Oberliga Niedersachsen

NFVDie Fußball Oberliga Niedersachsen wurde in der Vergangenheit von einem Betrugsverdacht erschüttert. Im Blickpunkt stand dabei das Heimspiel des TB Uphusen gegen den SSV Jeddeloh am 1. November 2014. Die Partie endete 2:4 wobei die Mannschaft aus Uphusen einen Strafstoß verschoss und zwei Spieler in der 83. und 88. Minute des Feldes verwiesen wurden. Das vierte Tor von Jeddeloh fiel in erst in der Schlussminute. Auf die Partie wurden bei verschiedenen Buchmachern hohe Summen auf eine Handicap-Wette platziert. Solche Handicap Wetten können bei fast allen Sporwetten-Anbietern abgegeben werden. Dabei gewährt der Buchmacher dem vermeintlich schwächeren Team einen fiktiven Vorsprung, welcher zum tatsächlichen Ergebnis hinzugezählt wird. Die Wettquoten werden dadurch deutlich attraktiver.

Uphusen erstattet Selbstanzeige

Seit der Verdacht bekannt wurde, stand das Telefon auf der Geschäftsstelle des TB Uphusen nicht mehr still. Horst Hoffmann, Leiter der Fußballabteilung des TB bestätigte, dass der Klub nach einer längeren Sitzung mit dem Niedersächsischen Fußball-Verband Selbstanzeige erstattet hatte. Die Angelegenheit liegt nun beim Verband, welcher den Gerüchten von einer möglichen Spielmanipulation nun nachgehen wird.

Im Verdacht stehen zwei Spieler, die vorsorglich vom Spiel- und Trainingsbetrieb freigestellt wurden. Weitere Details waren zunächst nicht bekannt. Zum Schutz der betroffenen Spieler hält der Verein deren Namen im Moment noch geheim. Hoffmann betonte, dass der Verdacht und die Freistellung noch keine Schuldfeststellung darstellten. Die weiteren Schritte lägen nun beim NFV.

Der Verein unterstützt die Nachforschungen und tut alles für eine schnelle und lückenlose Aufklärung. Derzeit handele es sich jedoch um Gerüchte, für die es noch keine faktischen Beweise gebe.

Verschossener Strafstoß und zwei Platzverweise

Zur Halbzeit der Partie war die Welt in Uphusen noch völlig in Ordnung. Die favorisierten Gäste waren in der 18. Minute durch einen von Julian Bennert in Führung gegangen, in der 37. Minute konnte Kato Tavan jedoch für den TBU zum 1:1 ausgleichen. Dies waren allerdings die beiden einzigen Höhepunkte in einer sonst ereignisarmen Begegnung. In der zweiten Hälfte änderte sich dies jedoch schlagartig. In der 48. Minute gingen die Gäste durch ein Eigentor von Uphusens Mateusz Peek in Führung. Nur zwölf Minuten später erzielte Jakob Bertram per Freistoß das 1:3.

Nach einer Notbremse an Thomas Celik sieht SSV-Keeper Dennis Evers die Rote Karte (64.). Den fälligen Strafstoß verwandelt Sedat Yücel sicher zum 2:3 (66.). Nur 6 Minuten zeigte der Schiedsrichter erneut auf den Punkt, worauf sich Kapitän Mateusz Peek den Ball schnappt. Direkt im Anschluss kommt es zu einem lauten Wortwechsel zwischen Uphusens Keeper Ercan Ates und Co-Trainer Oktay Yildirim in ihrer Landessprache. Angeblich soll der Torhüter gefordert haben, dass ein anderer Spieler den Strafstoß ausführt. Peek läuft jedoch an und scheitert mit einem schwachen Schuss am Gästekeeper. In der Schlussphase sehen zwei Uphusener Spieler nach unnötigen Fouls die Rote Karte. In der 90. Minute traf Dennis Matthiesen zum 2:4 Endstand.

Gefahr von Manipulationen vor allem in unteren Ligen

Mittlerweile kann bei vielen Sportwetten Anbietern auf die unteren Ligen gewettet werden. Es ist bekannt, dass die Gefahr von Spielmanipulationen bei tieferen Ligen um einiges höher ist. Zum einen stehen die Partien nicht so sehr im Blickpunkt der Öffentlichkeit und zum anderen sind Amateur-Spieler eher für einen Nebenverdienst empfänglich. Aus diesem Grund werden Spieler bereits in den Nachwuchsleistungszentren der Vereine regelmäßig durch spezielle Präventionsbeauftragte geschult und für dieses heikle Thema sensibilisiert.

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