Gläubiger stellt Insolvenzantrag für die SG Wattenscheid 09 – Peter Neururer geht

SG Wattenscheid 09 Das Chaos beim West-Regionalligisten SG Wattenscheid 09 könnte kaum größer sein. Regelmäßig kreist der Pleitegeier über dem ehemaligen Bundesligisten und aus wirtschaftlicher Sicht kommen fast nur Negativmeldungen rein. Wie der Klub nun bekannt gab, hat eine Krankenkasse einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. „Das ist mir bekannt. Es liegt mir noch nicht vor, soll aber raus sein“, war dazu von Josef Schnusenberg, Aufsichtsratsmitglied der SG 09, am gestrigen Mittwoch zu vernehmen.

Peter Neururer ist stinksauer und zieht sich zurück

Entsprechend unzufrieden ist auch Peter Neururer, der seit fünf Monaten im Verein als Sportdirektor tätig ist. „Ich hatte große Lust hier in Wattenscheid etwas aufzubauen und zu bewegen. Aber man kann hier einfach nicht arbeiten. Ich kann unter diesen Umständen meinem Job als Sportdirektor nicht nachgehen. Es gibt keine Grundlage, um hier zu arbeiten. Deshalb ist die Angelegenheit auch bei meinem Anwalt“, erklärte der 64-Jährige gegenüber RevierSport.

Nach eigenen Angaben hat Neururer für die Wattenscheider attraktive Angebote aus dem In- und Ausland abgeblockt und ist nun vom Chaos im Verein tief enttäuscht. Durch diese Umstände sollte er nun jedoch ausreichend Zeit haben, um mal ein Spielchen im Internet zu wagen. Nach seiner Ansicht basiert das gesamte Konstrukt in Wattenscheid auf Lügen. Dabei wollte der ehemalige Bundesligatrainer, der einst mit dem Lokalrivalen VfL Bochum seine größten Erfolge feierte, in der Lohrheide an alte Zeiten anknüpfen. Dies dürfte sich nun wohl erledigt haben.

Erst im vergangenen Winter war der Verein der Pleite nur knapp entgangen. Danach sollte mit prominenten Namen wie Schnusenberg und Neururer alles besser werden. Doch das Gegenteil war der Fall. In der zurückliegenden Sommerpause zog sich Aufsichtsratschef und Haupt-Geldgeber Oguzhan Can zurück. Seither sieht es an der Lohrheidestraße wieder düster aus. Nach unbestätigten Medienberichten soll der Viertligist bei den Gehaltszahlungen schon wieder im Rückstand sein. Dabei hatte es noch im Sommer geheißen, dass die Spielzeit 2019/20 komplett durchfinanziert sei.

Derby bei Rot-Weiss Essen geht verloren

Natürlich rollt bei all den wirtschaftlichen Problemen trotzdem noch der Ball bei der SG 09. Am vergangenen Wochenende waren die Schwarz-Weiß beim Rivalen Rot-Weiss Essen zu Gast. Rund 12.000 Zuschauer waren zu diesem Viertligaspiel an die Hafenstraße gekommen. Unter Flutlicht spielten die Gäste gut mit, doch die Tore sollten ausschließlich der Heimmannschaft gelingen.

Nach der 0:1-Niederlage gegen den SV Bergisch Gladbach in der Vorwoche hatte Farat Toku seine Mannschaft auf vier Positionen umgebaut. So liefen Yannick Geisler, Nicolas Hirschberger, Marwin Studtrucker sowie der Ex-Essener Boris Tomiak von Beginn an auf. Es sah dann auch gefällig aus, was auf dem Platz heraus kam, jedoch fehlte der nötige Druck nach vorn. Ganz anders die heimische Elf, die von der beeindruckenden Kulisse getragen wurde. Immer wieder gelang es ihnen, gute Möglichkeiten herauszuspielen und in der zwölften Minute fiel dann auch der erste Treffer. Nach einer zu kurzen Abwehr der Wattenscheider Hintermannschaft war Oguzhan Kefkir zur Stelle und staubte mit einem präzisen Flachschuss zur Führung ab.

Nach der Pause lief es ähnlich weiter. Die SG 09 bemüht, die Essener jedoch mit mehr Durchschlagskraft. Als dann in der 77. Minute Wattenscheids Keeper Florian Kraft einen Eckball unterlief hatte Marco Kehl-Gómez wenig Mühe, für den Endstand zu sorgen. Nur eine Minute später hatte Cellou Diallo die große Möglichkeit zum Anschlusstreffer, doch im Eins gegen Eins scheiterte er an RWE-Keeper Marcel Lenz. „Von der Leistung her bin ich daher absolut zufrieden, vom Ergebnis allerdings nicht. Schade, aber jetzt bereiten wir uns weiter gut auf Lotte vor“, äußerte sich SG-Coach Toku nach der Partie.

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